local.ch

Um den engen Projektplan einhalten zu können, unterzogen wir das Online-Reservationssystem einem Expert Review. Anhand von realistischen Nutzungsszenarien spielten wir die aktuelle Online-Reservation durch und testeten diese anhand einer Liste von Heuristiken. Dabei konnten wir uns in die Lage der Nutzer versetzen und eine Reihe von Usability-Problemen sowie weitere Optimierungsmöglichkeiten aufdecken.

Basierend auf der Auswertung des Reviews haben wir in mehreren kurzen Iterationen die ersten Konzeptideen als Wireframes zu visuellen Mockups und Prototypen ausgearbeitet. Das iterative Vorgehen wurde durch gemeinsame Workshops begleitet. Dabei wurden nicht nur die aktuellsten Ergebnisse besprochen, sondern auch Inputs von weiteren Stakeholdern und Nutzern besprochen und aufgearbeitet. Am Ende erfolgte die Übergabe an die interne Entwicklung von localsearch anhand einer ausführlichen Dokumentation.

Ein wesentlicher Bestandteil unserer Optimierung bestand darin, den bestehenden User-Flow von technischen Einschränkungen zu lösen und hin zu einem intuitiven und effizienten Ablauf zu bewegen. Einerseits werden Nutzer neu nur noch nach Angaben gefragt, die im jeweiligen Schritt für die Reservation zwingend erforderlich sind. Andererseits haben wir die Schritte so angeordnet, dass die für die meisten Nutzer fixen Gegebenheiten bei einer Reservation zuerst abgefragt werden. Dies erlaubt es, die Optionen mit jedem Schritt weiter einzuengen, aber auch auch valable Alternativen zu bieten.

So wird zuerst nach der Anzahl Personen gefragt, weil dies in den allermeisten Fällen von Beginn weg klar und unveränderbar ist. Im nächsten Schritt werden dann nur noch Tage angezeigt, welche mindestens einen freien Tisch für die angegebene Anzahl Personen bieten. Die Auswahl eines Datums führt auf den nächsten Schritt, bei dem die User aus noch verfügbaren Zeiten auswählen können. Im Gegensatz zur Anzahl Personen sind die meisten Nutzer bei der Zeit am flexibelsten, weshalb diese auch erst am Schluss abgefragt wird – wie bei einer Telefonreservation auch.

Um den Ablauf effizient zu machen, wurden die Schritte und die Eingabelemente so gestaltet, dass eine Auswahl (z. B. des Datums) direkt auf den nächsten Schritt führt, ohne dass die Nutzer ihre Angaben nochmals bestätigen müssen. Bei mehrmaligem Nutzen können die Kontaktdaten lokal auf dem Gerät gespeichert werden, sodass die persönlichen Angaben nicht noch einmal eingegeben werden müssen.

Das User Interface ist nicht nur responsive aufgebaut, sondern auch modular konzipiert. Es kann sowohl auf den Seiten von local.ch als Widget in einem Modal-Window angezeigt, als auch auf den Websites der Restaurants in voller Grösse eingebunden werden. Grosse Eingabeelemente erleichtern die Eingabe und helfen der Übersicht, insbesondere durch ihre Ausrichtung an einem Raster.

Eine Schrittanzeige zeigt den Nutzern jederzeit an, in welchem Schritt sie sich befinden und erlaubt eine Navigation zu den vorherigen Schritten. Bereits abgeschlossene Schritte zeigen die gewählten Angaben, sodass die Schrittanzeige auch als Zusammenfassung der Reservationsanfrage dient.

Die Bedienoberfläche wurde stark vereinfacht und reduziert, um den Nutzern eine schnelle Reservation ohne Ablenkung zu ermöglichen. So ist zum Beispiel das Hinzufügen einer Notiz – ein selten ausgefülltes Feld gemäss Datenauswertung – hinter einem Button versteckt. Dies spart Platz und gibt den Nutzern nicht den Eindruck, dass sie dieses Feld ausfüllen müssen.